2010 Biotop Blütenhang

Runder Tisch eingerichtet

Ein Runder Tisch mit Vertretern der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, der Unteren Naturschutzbehörde, der Naturschutzverbände (NABU und BUND) sowie des Vereins zur Förderung der Obstgarten- und Landschaftskultur Blütenhang Seeheim-Jugenheim wurde eingerichtet, um den Konflikt um Abrißverfügungen für Hütten und Zäune am Blütenhang beizulegen.

20.10.2010

 

 

 

 

 

 

 

Jedes Jahr wählen die Naturschutz-verbände NABU, BUND und die Wühlmäuse eine Pflanze, ein Tier oder ein Biotop des Jahres für Seeheim-Jugenheim.

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In Rot umgrenzt sind die Bereiche des Seeheim-Malcher Blütenhanges. Ganz im Süden liegt ein Hot Spot der Artenvielfalt.

Für das Jahr 2010 wählten sie das Biotop Blütenhang, weil dieses oder nächstes Jahr dort viele Hütten und Zäune abgerissen werden sollen. Der Abriss würde bewirken, dass viele Grundstückseigentümer und Pächter ihre Gärten aufgeben und der Blütenhang, der früher einmal viel breiter war, noch kleiner wird. Zäune schützen nicht nur vor Diebstahl und Wildverbiss, sondern auch Wildtiere vor Hunden. Hütten können auch Siebenschläfern, Fledermäusen, Rotschwänzchen und Zaunkönigen als Unterschlupf dienen. Der Blütenhang mit seinem Mosaik aus gepflegten und  Wildwuchs- Grundstücken ist reich an Kulturpflanzen, Wildpflanzen und Wildtieren, z.B. verschiedene Orchideenarten, Schlingnatter, Zauneidechse, Gartenrotschwanz und Wendehals. Um auf das Biotop Blütenhang aufmerksam zu machen sind geplant: Eine Exkursion, eine Ausstellung und ein Wettbewerb „Wer hat den schönsten Naturgarten?“

Bewertet werden dabei der biologische Anbau von Nutzpflanzen, Sträucher und Obstbäume, Komposthäufen, Wildpflanzen, Teiche, Hecken und Nistkästen, alte Bäume, sowie die Kinderfreundlichkeit und die Schönheit und Besonderheiten des Gartens. Jeder Teilnehmer bekommt einen Preis. Die Veranstalter hoffen auf eine rege Teilnahme. Bewerbungen können an die Vereinsvorstände gerichtet werden under direkt im Bewerber-Formular auf dieser Webseite.   

29.2.2010

Zusammenarbeit zwischen NABU und dem Verein zur Förderung der Obstgarten- und Landschaftskultur Blütenhang Seeheim-Jugenheim

Eine enge Zusammenarbeit der NABU Gruppe Seeheim und des Vereins zur Förderung der Obstgarten- und Landschaftskultur Blütenhang Seeheim-Jugenheim wurde am Abend des 25. Februar 2010 vereinbart. 
Aktivitäten der beiden Vereine zum Schutz und Erhalt der Kulturlandschaft und des Lebensraumes Seeheimer Blütenhang werden künftig eng abgestimmt. 
Geplant ist ein gemeinsames Auftreten bei bestimmten Aktionen im Jahr 2010.

29.02.2010

 

Gefährdetes Biotop Blütenhang

Jetzt im Winter sieht der aufmerksame Wanderer am Blütenhang bei Seeheim mitten im Wald seltsame Bäume. Es handelt sich um die abgestorbenen Reste von Kirschbäumen früherer Streuobstwiesen.
Foto rechts: abgestorbener Kirschbaum im Wald oberhalb Seeheim
Ein großer Bereich des oberen Blütenhanges wird heute von Robinen eingenommen, die immer größere Flächen der früher hier vorhandenen Obstanlagen überwachsen.
Die Obstblüte, die zu heutiger Zeit im Frühling unseren Ort schmückt ist in Wahrheit nur der kläglicher Rest eines Blütenmeeres von Kirsch- und Aprikosenblüten, das in früheren Jahren den Blütenhang weiss überzog.
Es ist fraglich, wie lange die Gemeinde Seeheim-Jugenheim noch mit dem Bergstraßen-Flair werben kann- geht die Nutzung des Südhanges als Streuobstwiese verloren, erobert sich der Wald unweigerlich weitere Gebiete.

Es mag verschiedene Gründe geben, warum immer weniger Grundstücksbesitzer bereit sind, ihre Streuobstwiesen zu pflegen. Aktuell jedoch ist eine Initiative der Unteren Naturschutzbehörde ausgesprochen kontraproduktiv: Es wird gefordert, alle Zäune und Geräteschuppen am Blütenhang zu entfernen. 
Ohne Zweifel würde eine Umsetzung dieser Maßnahme zur Aufgabe weiterer Grundstücke führen. Dem Erhalt der offenen und strukturreichen Flächen und damit der besonderen Artenvielfalt des Blütenhanges wäre damit nicht gedient. Ein Erhalt des Charakters der Fläche ohne private Initiative würde jedoch die Gemeinde wegen des hohem laufenden finanziellen Aufwandes ebenfalls  überfordern.  

Ein Bebauungsplan könnte Abhilfe schaffen, ist jedoch mit hohen einmaligen Kosten verbunden und wird deshalb von Gemeindevertretern vorerst abgelehnt. 

Wenn der Blütenhang verschwindet, sind nicht nur die wenigen Grundstücksbesitzer betroffen. Betroffen sind alle Einwohner und Besucher der Gemeinde Seeheim-Jugenheims, die mit dem Blütenhang einen wertvollen Bestandteil ihrer Umwelt verlieren.

Die NABU Ortsgruppe Seeheim-Jugenheim unterstützt die Initiative des "Vereins  zur Förderung der Obstgarten- und Landschaftskultur Blütenhang Seeheim-Jugenheim" zur Legalisierung von Einfriedigungen und Gerätehütten für Obstgartengrundstücke am Blütenhang. 

02.01.2010