Binnendünen
Binnendünen bei Seeheim
Die Dünen sind Wuchsort einer ganzen Anzahl seltener, zum Teil noch aus der letzten Eiszeit stammender Pflanzenarten, die strengsten Schutz geniessen. Sie sind Teil ausgewiesener Schutzgebiete.
Im Laufe der Jahre hatten vordringendes Gebüsch und massenhaft abgelagerte Abfälle die schutzwürdigen Flächen bis auf kleine Reste verdrängt. Mit ihnen verschwanden viele der früher hier wachsenden Seltenheiten. Ohne Erhaltungsmaßnahmen drohen auch die verbliebenen Raritäten wie Steppenwolfsmilch und Silberscharte für immer verloren zu gehen.
Grafik links: Pflegeplan 2010
Zur Zeit wird daher durch die NABU Gruppe Seeheim unter Leitung von Dr. Uta Hillesheim versucht, durch Rodung der eingewanderten Sträucher und Abtransport des Ablagerungsmaterials dieser negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten. Vom Verschwinden bedrohte Seltenheiten haben sich mittlerweile wieder etwas stabilisiert. Die Dünen könnten ihren Artenreichtum und ihre alte Schönheit wiedererlangen.
19.2.2010
NSG Kalksandkiefernwald / "Bickenbacher Düne"
Das Gelände ist gelegen an der B3 zwischen der Abfahrt nach Seeheim und der Abfahrt nach Jugenheim; ausgeschildert am Abzweig der B3 ist ein Verkehrsübungsplatz. Sie ist unter dem Namen "Kalksandkiefernwald bei Bickenbach, Pfungstadt und Seeheim-Jugenheim" ein ausgewiesenes hessisches Naturschutzgebiet.
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Fotos links: Der lichte Kiefernwald beherbergt einige Orchideenarten, wie die Pyramiden-Orchidee und die Bocksriemenzunge, den blauen Lein (Foto am Standort und Blüte) und die Karthäusernelke. |
Der trockene Standort wird von seltenen Schnecken besiedelt. Die Tiere retten sich vor der extremen Hitze an diesem Standort, indem sie sich tagsüber an Pflanzen so weit als möglich vom heissen Erdboden entfernt anheften. Sie verschliessen ihr Haus mit einem Häutchen und warten auf den Einbruch der Nacht oder feuchterer Phasen.
Das Gelände wird von der NABU Gruppe Seeheim unter Anleitung von Frau Dr. Hillesheim gepflegt.
29.09.2010
Die NABU Gruppe Seeheim konzentrierte sich 2009 bei einer Reihe von Arbeitseinsätzen auf die Bekämpfung des Hundszahn-Grases, dass die Düne zu überwuchern droht.
An der Düne wurden Nisthilfen für Sommerquartiere für Fledermäuse angebracht, die offensichtlich gut angenommen wurden: frische Kotspuren beweisen es.
11.07.2009
Von der Gemeinde antransportierter und aufgetragener nährstoffarmer Sand erwies sich als nicht so nährstoff- und unkrautarm: mit dem Material wurde die Quecke eingeschleppt.
Dafür wurde das Hundszahn-Gras weitestgehend zurückgedrängt.
Das Vorkommen der Silberscharte hat sich sehr erfreulich entwickelt.
16.08.2010
Noch stehen viele Trockenrasenpflanzen in spätsommerlicher Blüte und werden auch eifrig von Bienen besucht.
Die Silberscharte - eine der wertvollen Pflanzen der Düne - fruchtet gerade, mindestens eine neue Art der Roten Liste konnte von Frau Dr. Hillesheim identifiziert werden.
Biotoppflege
9.4.2011 - NABU Arbeitseinsatz Düne "Neben Schenkenäcker"
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11.9.2010 - Arbeitseinsatz an der Düne am Tennisplatz
Die Seeheimer Düne