Wiedereinbürgerung des Laubfrosches

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Foto: O. Klose - Ein Hüpferling

Heutzutage sind die meisten Flüsse und begradigt oder eingedeicht, die Bäche in Betonröhren gepresst und die ehemaligen Feuchtwiesen sind trockengelegt. Das Grundwasser ist hoch belastet mit Nitraten aus der intensiven Landwirtschaft. Eine Landschaftsdynamik, wie sie der Laubfrosch zum Überleben braucht, findet sich kaum noch.

Deshalb ist unser Froschkönig auf die Hilfe des Menschen angewiesen, um noch geeignete Laichgewässer zu finden.

In einem Landesweiten Programm unterstützt der NABU Hessen Wiederansiedlungsprojekte unter dem Slogan "Ein König sucht sein Reich".

Mit Unterstützung der Ortsgruppe des NABU Seeheim-Jugenheim wurde im Sommer 2010 in Ober-Beerbach ein neuer Amphibienteich angelegt. Seine sonnenexponierte Lage und das günstige Umfeld - Umstellung auf extensive Weidewirtschaft und naheliegende Gehölze, aber auch die Möglichkeit der Wanderung entlang des Gewässers zu anderen geeigneten Feuchtbiotopen - könnten den Teich zu einem der Ausgangspunkt einer erfolgreichen Wiederansiedlung des Laubfrosches im Seeheimer Gebiet machen.

Ab dem Frühjahr 2011 wird dieses Projekt umgesetzt.

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Laubfrösche klettern hervorragend. Das hat ihnen auch ihren Ruf als "Wetterfrosch" eingebracht, denn an sonnigen Tagen sind sie an höheren Stellen zu finden, als an regnerischen. Tatsächlich aber folgen sie dabei nur ihrere Nahrung: der bevorzugte Standort vieler Insekten ist wetterabhängig.

 

Fotos: NABU/Tino Westphal - Junger Laubfrosch
im Zuchtgehege von Dieter Ihrig

Züchter Dieter Ihrig öffnete den neugierigen Besuchern vom NABU Seeheim seine Kinderstube für Amphibien und Reptilien.

Mit der Zucht von 24 einheimischen  Amphibien wird hier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt geschützter Arten geleistet.


Da die meisten Amphibien und Reptilien eher Insekten und deshalb eher sonnige Tage lieben, war wenig zu sehen im großen Freigelände. Nur die Feuersalamander fanden das feucht-kühle Wetter bei Dauerregen absolut Klasse und genossen ihren Sonntagsspaziergang.


Im Laubfrosch-Zuchtzentrum dann wurde der Amphibienblick geschult. Wer sieht den ersten Frosch? Die Kerle sind perfekt getarnt und erst mit etwas Training sieht man sie im Geäst wund direkt auf großen Blättern sitzen.

 

 

 

Laubfrösche sind wahre Kletterkünstler und eher auf Bäumen und Sträuchern, als am Erdboden zu finden. Sie sind aber auch lautstarke Sänger und haben daher in der Nähe von menschlichen Wohnungen nicht nur Freunde. 

 

Wer den "Wetterfrosch" etwas näher kennt, wird ihn als einen der schönsten Frösche Deutschlands nicht mehr missen wollen. Geben wir ihm eine Chance, nach Seeheim zurück zu kehren! 

 

26.5.2013

 

Bagger-Event am Beerbach

15.10.2011 - NABU Arbeitseinsatz mit Bagger-Event Froschtümpel am Beerbach zur Erweiterung eines Kleingewässers für Amphibien am Beerbach.
Ein vor Jahren angelegter, mittlerweile verlandeter Tümpel auf einer Feuchtwiese zwischen Ober- und Nieder-Beerbach, nahe dem Beerbach wird in Zusammenarbeit mit dem BUND erweitert, um wärmeliebenden Amphibien bessere Laichmöglichkeit zu bieten.

Foto oben: Verlandeter Tümpel am Beerbach

 
NATURSCHUTZ heute 1/12 2012  

 

 

 

Melibokus Rundblick November 2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: NABU/Westphal - Treff mit Maik Sommerhage an einem geeigneten
Gewässer bei Seeheim

Projektplanung

Erster persönlicher Kontakt mit Maik Sommerhage, dem Projektleiter des NABU-Projektes "Ein König sucht sein Reich" vor Ort am Auweiher in Ober-Beerbach. Zusammen mit benachbarten NABU Ortsgruppen und dem BUND Seeheim-Jugenheim wird das Wieder-Einbürgerungsprogramm geplant.

Kartenausschnitt: Laubfrosch Verbreitungsmonitoring 2003-2009
Rote Markierung: "Hot Spots" mit sehr guter Vermehrungsrate
In der Seeheimer Gemarkung sind alle Vorkommen erloschen.

Die erforderlichen Ausnahmegenehmigungen für eine Auswilderung werden wenigstens ein Jahr ins Land gehen lassen, bevor der Laubfrosch wieder im das Seeheimer Gebiet Einzug halten kann. Aber Naturschützer haben einen langen Atem...


Gewässeraufnahme Laubfrosch-Projekt auf einer größeren Karte anzeigen

28.2.2011